Die Bandbreite der Wettbewerbsbeiträge ist auch in diesem Jahr groß und reicht von einer Atemmaske mit Lichtdesinfektion über ein CO2-neutrales Aluminium-Recycling bis hin zur ergonomischen Brille. Unter den Teilnehmenden sind junge Gründerinnen und Gründer, mittelständische Betriebe, weltweit agierende Konzerne und soziale Einrichtungen.
Die Bewerbungsfrist für den Innovationspreis endete am 15. Juni 2023. Die WRG Wirtschaftsförderung Region Göttingen GmbH übernahm die Auswertung der eingehenden Bewerbungsbeiträge. Die 108 Bewerbungen wurden den folgenden drei Kategorien zugeordnet: 38 Bewerbungen in der Kategorie „Gründer*innen und Jungunternehmer*innen (bis 2 Jahre nach Gründung)“, 40 Bewerbungen in der Kategorie „Unternehmen bis 20 Mitarbeiter*innen“ sowie 30 Bewerbungen in der Kategorie „Unternehmen über 20 Mitarbeiter*innen“.
„Der Innovationspreis ist inzwischen eine Marke für sich, ein Qualitätssiegel. Wer hier erfolgreich ist, stellt die Wettbewerbsfähigkeit seiner Idee unter Beweis. Das hat Vorbildfunktion. Der Preis gibt den gewürdigten Innovationen eine öffentlichkeitswirksame Aufmerksamkeit und trägt dazu bei, dass Pioniere sichtbar werden und Anerkennung erhalten.“ Mit diesen Worten kommentiert Landrat Marcel Riethig den seit 2003 jährlich stattfindenden Wettbewerb, der in diesem Jahr zum ersten Mal gemeinsam mit der Stadt Göttingen verliehen wird.
„Der Innovationspreis trägt dazu bei, den Pioniergeist zu fördern und das darin liegende Potenzial freizulegen. Davon profitiert Göttingen als bedeutender Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort, insbesondere für den Bereich der Life Science“ betont Göttingens Oberbürgermeisterin Petra Broistedt.
Die Preisträger
Im vollbesetzten Deutschen Theater in Göttingen wurden am 21.11.23 bei einer feierlichen Gala neun Preise und drei Sonderpreise an die insgesamt 108 Bewerbungen vergeben. Unter den Teilnehmenden waren mittelständische Unternehmen, weltweit agierende Konzerne und Bildungseinrichtungen, aber auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Studierende sowie soziale Projekte und Initiativen. Entsprechend des diesjährigen Mottos „Meilensteine setzen“ erhielten die Preisträger einen stilvollen Graphitwürfel als Trophäe. Für die Bewerber*innen des diesjährigen Wettbewerbs war dieser Abend wieder eine gute Möglichkeit, sich auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.
Gründer*innen und Jungunternehmer*innen
In der Kategorie Gründer*innen und Jungunternehmen*innen traten 38 Bewerberinnen und Bewerber an. Den ersten Platz gewann die Green Elephant Biotech GmbH aus Gießen. Das Startup entwickelte ein neuartiges Einweg-Zellkulturgefäß mit hoher Skalierbarkeit und Automatisierungspotenzial im 3D-Druck.
Den zweiten Platz belegt die AT Solid Gmbh aus Duderstadt, die Mikroalgen in einem innovativen Produktionsverfahren für den Lebensmitteleinzelhandel oder Naturkosmetik züchtet.
Das StartUp Circular Silicon GmbH aus Braunschweig erhielt den dritten Platz. Die Vision von Circular Silicon ist der Aufbau einer Recyclinganlage, die Silizium zurückgewinnt und damit dazu beiträgt, dass Silizium von Solarmodulen recycelt wird.
Unternehmen bis 20 Mitarbeiter*innen
Große Vielfalt bewiesen auch die 40 Bewerbungen in der Kategorie mit bis zu 20 Mitarbeiter*innen. Den ersten Platz sicherte sich die HAWK aus Göttingen. Dort wurde ein fokussiertes Ultraschallverfahren zur Behandlung von Netzhauterkrankungen im Auge entwickelt.
Den zweiten Platz erhielt die SAFETY.brands Germany UG aus Cuxhaven. Mittels einer digitalen Rettungskarte können Einsatzkräfte bereits während der Anfahrt zum Umfallort die Rettungsstrategie festlegen und Informationen einholen.
Platz drei ging an die PROVIREX Genome Editing GmbH aus Hamburg. Die Innovation ermöglicht eine Therapie, welche die Ursachen einer HIV-Infektion bekämpft und Heilung verspricht.
Unternehmen über 20 Mitarbeiter*innen
In der Kategorie Unternehmen über 20 Mitarbeiter*innen sind insgesamt 30 Bewerbungen eingegangen. Gewonnen hat die Eisenhuth GmbH & Co. KG aus Osterode am Harz. Die Innovation besteht in der Herstellung von Gaphit-Bipolarplatten für Brennstoffzellen durch Spritzguss.
Den zweiten Platz in dieser Kategorie belegte die TU Clausthal – CUTEC Forschungszentrum. Die Kläranlage in Northeim ermöglicht erstmals, Phosphorsäure und weitere Bestandteile in den industriellen Wertstoffkreislauf zurückzuführen und den Klärschlamm reststofffrei zu verwerten.
Die Elea Technology GmbH aus Quakenbrück gewann den dritten Platz. Das Unternehmen hat sich auf den Vertrieb von PEF-Anlagen (Pulsed Electric Field) spezialisiert. Dies ist das schnellste und effizienteste Verfahren um pflanzliche Zellen zu öffnen. Damit kann z.B. bei der Herstellung von Pommes Frites oder Chips das Vorkochen ersetzt werden.
Sonderpreis Integration und Soziales
Der Sonderpreis Integration und Soziales ging an das ÜBAG-Herz- und Gefäßzentrum MVZ aus Göttingen. Die Herzinsuffizienz ist ein komplexes klinisches Syndrom mit der höchsten Mortalität in Deutschland. Durch ein neues Monitoringverfahren können Patienten medizinisch überwacht werden. Mittels einer lückenlosen Erfassung und Datenübermittlung von Vitalparametern wird eine gezieltere und schnellere Behandlung sichergestellt. Das HGZ ist als erstes Telemedizinzentrum in Niedersachsen zugelassen.
Klima-Innovationspreis Niedersachsen
Den Klima-Innovationspreis 2023 des Landes Niedersachsen gewann die aerogel-it GmbH aus Osnabrück für die erfolgreiche Entwicklung von ökologischen Superdämmstoffen. Mit seinem Produkt, so genannten Bioaerogelen, will das Unternehmen die Energiewende insbesondere bei der Gebäudedämmung vorantreiben.
Sonderpreis Messtechnik
Der Sonderpreis „Messtechnik“ wurde an die Altosens GmbH aus Osnabrück verliehen. Das Unternehmen wurde 2022 gegründet und ist ein Spin-Off des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit. Altosens digitalisiert Schraubverbindungen. An bestehenden Maschinen, Anlagen und Infrastruktur können Daten erfasst und Erkenntnisse generiert werden, wo dies bisher nicht möglich war.
Publikumspreis
Der Publikumspreis ging an die isophon glas GmbH für ihr neuartiges Fenster mit hoher Mobilfunkdurchlässigkeit. Moderne Gebäude werden mit Gläsern ausgestattet, die für die Wärmedämmung metallisch beschichtet sind, die Mobilfunkdurchlässigkeit jedoch dramatisch verschlechtern.
Sponsoren und Preisgelder
Hier finden Sie weitere Informationen zu den Preisträger*innen