Die 6. Regionale Gesundheitskonferenz der Gesundheitsregion Göttingen/ Südniedersachsen zum Thema „Klimawandel und Gesundheit“ fand in der Lokhalle Göttingen statt. Interessierte Bürger*innen sowie Fachpublikum waren herzlich eingeladen an der Veranstaltung teilzunehmen.
„Geplant war das Thema bereits für 2020. Leider mussten wir die Veranstaltung aufgrund der Coronapandemie verschieben, dürfen uns nun aber auf die geplante Veranstaltung im Oktober freuen. In drei Fachvorträgen wird den Teilnehmenden der Veranstaltung der Zusammenhang zwischen den Veränderungen des Klimas, des Lebensraums und den daraus resultierenden gesundheitlichen Folgen deutlich gemacht. Ich freue mich auf einen informativen Nachmittag in unserer Lokhalle Göttingen“, sagte Ursula Haufe, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung mbH (GWG).
Neben dem Grußwort des Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler war auch Daniela Behrens vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung dabei, um die Gäste der Gesundheitskonferenz willkommen zu heißen und in das Thema Nachhaltigkeit und Gesundheit einzuführen.
„´OneHealth- Gesundheitsgefahren durch den Klimawandel´, ´Der Klimawandel verändert unseren Lebensraum´ und ´Klimawandel und Gesundheit: Szenarien und Möglichkeiten´ waren die Themen der Vortragenden an diesem Tag. Auch einen Markt der Möglichkeiten wurde für die Besucher*innen organisiert. Dort hatten die Gäste die Möglichkeit an Infoständen ins Gespräch zu kommen. Teilnehmende Unternehmen/Einrichtungen waren u.a.: Das Regionale Umweltbildungszentrum, Natur—und Erlebniszentrum Gut Herbigshagen mit einer Ausstellung und einem Infostand, das Referat für nachhaltige Stadtentwicklung Göttingen, www.klimaschutz-goettingen.de, der ASC Göttingen, die Grundschule Schoningen und zwei regionale Landwirte für das Milchland Niedersachsen.
Die Idee für das Thema
Menschen, Tiere und Ökosysteme sind untrennbar miteinander verbunden
One Health ist Schwerpunktthema der diesjährigen Gesundheitskonferenz. Die Weiterentwicklung des One Health Konzepts ist seit den 2000er Jahren vor dem Hintergrund von neu auftretenden Infektionskrankheiten zu beobachten und heute brandaktuell. „Der Ansatz basiert auf dem Verständnis, dass der (gesundheitliche) Zustand von Menschen, Tieren und Ökosysteme eng miteinander zusammenhängt. Aufgrund dessen soll die interdisziplinäre Zusammenarbeit, insbesondere zwischen Humanmedizin, Veterinärmedizin und Umweltwissenschaften verstärkt werden, so der Ansatz von One Health“, erklärte Corinna Morys-Wortmann, Leiterin der Gesundheitsregion Göttingen/ Südniedersachsen.
Insbesondere durch die Coronapandemie ist einmal mehr deutlich geworden, wie sehr das Zusammenspiel, Mensch, Tier und Umwelt funktioniert. 75 Prozent der neu auftretenden Infektionskrankheiten sind tierischen Ursprungs. Wilde Tiere tragen Schätzungen zufolge 1,7 Mio. unbekannte Virenarten in sich. Viele können davon auf den Menschen überspringen. Durch den bedrohten Lebensraum der Tiere erobern Tiere auch unseren Lebensraum nachweislich. (Vgl. https://www.bmz.de/de/entwicklungspolitik/one-health) Die wachsende Anzahl antimikrobieller Resistenzen ist ebenfalls exemplarisch für eine Mensch/Umwelt Interaktion. Daraus resultiert eine Notwendigkeit, sich mit dem Thema sehr intensiv auseinanderzusetzen.
Zunehmende Extremwetterlagen führen zu Themen, mit denen wir uns auch in Deutschland in Zukunft intensiver befassen müssen. Wir beobachten eine steigende Anzahl von Naturkatastrophen und auch gesundheitliche Folgen durch den Klimawandel werden uns bewusst. Hitze, wie in den Sommern 2018 und 2019, und starke Temperaturschwankungen wirken sich auch auf die Gesundheit aus.
Um den Klimawandel aufzuhalten, muss unter anderem der Einsatz fossiler Brennstoffe im Energie- und Verkehrssektor und in der Lebensmittelproduktion verringert werden. Das senkt die CO2-Emission und auch die Belastung durch Luftverschmutzung. „Der Umstieg auf andere Verkehrsmittel wie Radfahren, Zu-Fuß-Gehen und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel haben auch noch einen schönen Nebeneffekt: durch die Steigerung der körperlichen Aktivität wird die Gesundheit positiv beeinflusst,“ sagt Morys-Wortmann weiter.
Anmeldungs-Flyer zu Gesundheitskonferenz