Nach fast 25 Jahren Betrieb als multifunktionale Versammlungsstätte in einem über 100 Jahre alten, denkmalgeschützten Gebäude plant die GWG Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH als Betreibergesellschaft umfangreiche Ertüchtigungsmaßnahmen für die Lokhalle Göttingen.
Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit im Fokus der Maßnahmen
Neben der Verbesserung der technischen Gebäudeausrüstung (TGA) wie raumlufttechnischer Anlagen, Brandmeldeanlage und elektrotechnischer Anlagen, wird es auch ein neues Beleuchtungskonzept sowie eine moderne IT-Infrastruktur mit einem flächendeckenden WLAN-Netzwerk geben.
Unterstützt wird die GWG bei den Planungen vom Göttinger Architektur- und Ingenieurbüro onp-Schwieger und Fachplanerinnen und Fachplanern der notwendigen Gewerke.
Jens Düwel, Geschäftsführer der GWG, erläutert: „Die geplanten Ertüchtigungsmaßnahmen stellen im wahrsten Sinne des Wortes wichtige Weichen für die Zukunftsfähigkeit der Lokhalle Göttingen. Das Thema Nachhaltigkeit spielt für uns eine große Rolle, daher beleuchten wir alle Maßnahmen insbesondere auf diesen wichtigen Aspekt hin. Die Konkurrenz im Veranstaltungsbereich schläft nicht, so dass die geplanten Maßnahmen für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Lokhalle zwingend notwendig sind. Wir sind der Stadt Göttingen und den politischen Vertreterinnen und Vertretern dankbar für die Unterstützung.“
Die Ertüchtigungsmaßnahmen werden insbesondere auf ihre Nachhaltigkeit und auf ihre Auswirkungen auf das Klima überprüft und optimiert.
Neben einer Ergänzung der Verdunkelungsmöglichkeit und einer energieeffizienten Belüftungsanlage für die gesamte Lokhalle mit Verdunstungskühlung sowie Wärmerückgewinnung ist im Sinne des Klimaplans 2030 der Stadt Göttingen und den damit verbundenen Strategien und Maßnahmen für den Klimaschutz auf kommunaler Ebene, der Bau einer Photovoltaikanlage (PV) auf dem Dach der Lokhalle angedacht.
Alle Maßnahmen werden unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes in die Halle integriert.
Darüber hinaus wird die Beleuchtung sowohl innen als auch außen vollständig auf energieeffiziente und nachhaltige LED-Beleuchtung umgestellt. Insbesondere durch eine vollfarbige, neue Fassadenbeleuchtung soll die Lokhalle mit ihrer besonderen Architektur als einzigartige Location in Göttingen sichtbarer werden. Neben der attraktiven Optik verspricht sich die GWG durch die Umrüstung eine deutliche Senkung des Stromverbrauchs und der Stromkosten.
„Die herausragenden Veranstaltungen in unserer Lokhalle generieren Umsätze in der gesamten Göttinger Hotellerie, dem Einzelhandel, beim Messebau, den Sicherheitsdienstleistungen und natürlich auch der Göttinger Gastronomie. Laut Gutachten der CIMA Beratung + Management ist die GWG mit dem Veranstaltungsbetrieb direkt und indirekt an einer Gesamtwertschöpfung von über 24 Millionen Euro jährlich beteiligt. Davon entfallen alleine rund 15 Millionen Euro Wertschöpfung auf die Region Göttingen. Diese Zahlen zeigen die Bedeutung der Lokhalle Göttingen als einer der lokalen Wirtschaftsmotoren der Stadt und Region. Bei den nun anstehenden Maßnahmen wird besonderer Wert auf eine nachhaltige und klimaschonende Umsetzung gelegt, die den Klimazielen der Stadt Göttingen entsprechen“, betont Oberbürgermeisterin Petra Broistedt.
„Wir haben die Zeit genutzt und die Lokhalle während der Corona-Pandemie einmal komplett auf den Kopf gestellt und alles auf Herz und Nieren geprüft. Dabei haben wir uns darüber Gedanken gemacht, welche Ertüchtigungsmaßnahmen notwendig sind, um die Position der Lokhalle Göttingen am Veranstaltungs- und Locationmarkt halten und weiter ausbauen zu können sowie den individuellen und auch zukünftigen Bedarfen der Veranstalterinnen und Veranstalter gerecht zu werden. Insbesondere hat die Pandemie gezeigt, wie wichtig unter anderem eine funktionierende IT-Infrastruktur mit einer schnellen Internet-Anbindung und eine Corona-gerechte Belüftung sind“, ergänzt Kai Ahlborn, stellvertretender Leiter der Lokhalle Göttingen.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich bei einer ersten öffentlichen Führung „under construction – Lokhalle Backstage“ am Sonntag, 8. Mai 2022 um 11 Uhr über die geplanten Ertüchtigungsmaßnahmen aus erster Hand informieren und gleichzeitig einen exklusiven Blick hinter die Kulissen einer Multifunktionshalle werfen; selbstverständlich inklusive Führung durch die „Katakomben“, wo sich ansonsten nur die Stars und Sternchen die Klinke in die Hand geben.
Hier geht es zur Veranstaltung!
Mit durchschnittlich 73 Veranstaltungen an rund 300 Betriebstagen und 200.000 Besucher*innen pro Jahr (ohne Pandemie-Einschränkungen) ist die Lokhalle Göttingen nahezu 100 Prozent ausgelastet. Dabei sorgt die Lokhalle mit ihren Veranstaltungen für durchschnittlich 24.000 Übernachtungen pro Jahr. Um den laufenden Veranstaltungsbetrieb nicht zu beeinträchtigen sind die ersten Ertüchtigungsmaßnahmen während der regulären „Sommerpause“ von Anfang Juli bis Ende August 2022 geplant.
Für die Ertüchtigungsmaßnahmen ist ein Investitionsvolumen von rund 10 Millionen Euro vorgesehen.
Über die Lokhalle Göttingen
Die Lokhalle Göttingen bildet als ehemalige Lokrichthalle mitten in Deutschland den perfekten Ort für anspruchsvolle Events. Ob Tagungen, Messen, Konzerte – von der Großveranstaltung bis zum exklusiven Gala-Ambiente – die Multifunktionalität der Tageslichthalle im Industrieambiente verleiht jeder Veranstaltung den passenden Rahmen auf insgesamt 9.400 m² – aufgeteilt in drei bis zu 40 t befahrbare Hallen. Direkt am ICE-Bahnhof und der Autobahnanbindung an die A7 und A38 ist die Lokhalle von jedem Ort in kürzester Zeit zu erreichen. Die Redaktion der Fachzeitschrift „BlachReport“ hat vor kurzem zum siebten Mal mit einer Online-Abstimmung die beliebtesten Venues in Deutschland erfragt. Die Lokhalle Göttingen hat es hierbei von Platz 12 im Vorjahr auf Platz 6 geschafft.